VIII. Plenarrat des Ordens: Instrumentum laboris

Im programmatischen Brief für das Sexennium 2012 - 2018 hat der Generalminister mit seinem Rat die Absicht bekannt gegeben, einen Plenarrat (es ist der VIII.) mit dem Thema „Die Gnade zu arbeiten" einzuberufen.

Im darauf folgenden Brief, der den VIII. Plenarrat einberief (1. November 2013), hat er eine Arbeitsgruppe ernannt und ihr den Auftrag gegeben die Vorbereitung dieses Plenarrats an die Hand zu nehmen.

Die Kommission traf sich für einige Tage in Rom - in drei verschiedenen Etappen. Sie erarbeitete vor allem einen Fragebogen, der dann an alle Brüder des Ordens verschickt wurde. Die eingegangenen Antworten mussten dann geordnet werden. So konnte für die Teilnehmer am Plenarrat ein „Instrumentum laboris"erarbeitet werden.

Der Text, den wir euch übergeben, ist mehr als ein Dokument. Er bildet vielmehr die Synthese der eingegangenen Antworten. Wir wollten den Brüdern eine Stimme geben und haben deshalb bei ihrem Empfinden und Erfahrungen angesetzt. Der Anregungen sind so viele und so verschiedenartige; sie verlangen oft nach Vertiefung und Einbettung in den Kontext. Gleichwohl sind wir der Überzeugung, dass diese Anregungen sehr direkt sind und inkarniert in den Realitäten, in denen wir leben.

Man kann den Text in Kontinuität mit anderen Plenarräten lesen, besonders mit den zwei letzten über Armut und Minoritas. Eine Arbeit, die Macht mit sich bringt oder sie zum Ausdruck bringt, eine Arbeit, die an den täglichen Erwerb gebunden ist, kann für einen Franziskaner, der ein Minderer und allen untergeben sein soll, keine ehrbare Arbeit sein, wie sie den Vorstellungen des Franziskus entspricht.

Wenn die Arbeit eine Gnade ist, dann wollen wir dem Herrn für die Aufgaben, die er uns anvertraut, dankbar sein und mittels der Arbeit wollen wir uns an Werk machen.

Rom, 21. April 2015
dem Gedenktag des hl. Konrad von Parzham