Anlässlich der 72. Generalversammlung der Italienischen Bischofskonferenz…
Rom. Anlässlich der 72. Generalversammlung der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), die vom 12. bis 15. November 2018 abgehalten wurde, stand die Zustimmung zur „Übersetzung der dritten italienische Ausgabe des Römischen Messbuchs“ im Vordergrund der Verhandlungen. Die Medien haben darüber reichlich berichtet, vor allem im Bezug auf die Neuübersetzung des Vater unsers.
Wie das Schlusskommunikee der Konferenz es festhält, wurden auch zwei neue Heilige Patrone bestimmt. Zuerst geht es um den Heiligen Leopold Mandić als Patron der Krebskranken. Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts haben viele Ärzte, Kranke und ihre Familien darum gebeten, in besonderer Weise diesen Heiligen bei einem ganz bestimmten Leiden anflehen zu dürfen, nämlich beim Krebs, der sich in unserer Zeit beängstigend ausbreitet. Die Förderer dieser Bitte haben mit der Unterstützung von vielen Gläubige (Die Petition war von 67.000 Unterschriften begleitet; Redaktion) den Akzent darauf gelegt, dass der Heilige Leopold – der selber unter dieser Krankheit litt, ihr mit innerer Heiterkeit, im Geist des Vertrauens und der Übergabe an die göttliche Güte begegnet ist – ein Vorbild in der Prüfung durch die Krankheit sein könne und ein Fürsprecher bei Gott, dass Kranke geheilt werden. Es ist bekannt, dass der Heilige Leopold wegen seines prekären Gesundheitszustand viel leiden musste; doch begegnete er dem Leiden mit Heiterkeit; er litt auch wegen seiner kleinen Gestalt (es scheint, dass er kaum 1,35 Meter gross gewesen ist) und wegen des Stotterns, das ihm das Sprechen mühsam machte. Wir wissen, dass er im April 1942 ins Bürgerspital von Padua eingeliefert wurde; man diagnostizierte einen Tumor in der Speiseröhre. „Wenn der Herr mich will, dann soll er mich holen“, sagte er und fügte einen Wunsch hinzu: „Der Herr soll mich auf die Bresche nehmen, denn ein Priester muss an den Anstrengungen für die Seelsorge sterben; es gibt keinen anderen Tod, der eines Priesters würdig wäre“.
Die, die es nicht wissen sollten, erinnern wir daran, dass der Heilige Leopold (1866-1942) ein Kapuziner aus Dalmatien gewesen ist und als Ordensmann zur Provinz Venedig gehörte. Hier entfaltete er in einer kleinen Zelle von 1909 an bis zu seinem Tod den Dienst an der Barmherzigkeit. Unzählige Gläubige , die das Erbarmen Gottes begehrten, rief er in seinen Beichtstuhl. Man nannte ihn kurz „Beichtvater von Padua“. Gerne wäre er Missionar bei seinen kroatischen Brüdern geworden, doch die Vorsehung liess es nicht zu und er wurde Missionar im Beichtstuhl. Wie sein Postulator, Br. Carlo Carloni, schreibt, haben seine Beichtkinder immer wieder berichtet von „seiner einzigartigen Umgänglichkeit“, von „seiner unvorstellbaren Geduld“, von „seinem Feingefühl, das durch nichts sich durcheinander bringen liess“, von „der Weite seines Verständnisses“, für „seine Grossherzigkeit im Umgang mit den Kranken und Randständigen“, für „sein grosses Herz“ und für die Menschlichkeit, mit der er es verstand, auf die Menschen zu hören.
Die zweite Petition, die der Bischofskonferenz eingereicht wurde, betraf die Heilige Rosa von Viterbo; sie sollte zur „Patronin der franziskanischen Jugend Italiens erhoben werden. Bei Rosa handelt es sich um eine junge Frau, die den Idealen des hl. Franziskus von Assisi nahestand und 1251 gestorben ist. Heute soll sie als Modell eines christlichen Lebens vorgestellt werden, dass die jungen Menschen auf den Wegen vorwärtsschreiten, die der Poverello von Assisi und die hl. Klara vorausgebahnt haben, und dass sie auf dem Weg zu einem christlichen Leben, das in sich steht, gestärkt werden“.
Nach der Zustimmung der Bischofskonferenz fehlt nur noch ein Schritt: das offizielle Siegel der vatikanischen Kongregation für den göttlichen Kult.
Zum Schluss laden wir euch zu einer virtuellen Pilgerfahrt zu den Stätten des hl. Leopolds: von Padua bis Herceg Novi (Castelnovo) ein.
Video:
- Hl. Leopold Mandic – Wallfahrtskirche Padua
- Hl. Leopold Mandic – Padua, Kapelle und Zelle
- Hl. Leopold Mandic – Padua Museum
- Hl. Leopold Mandic – Padua Beichtstuhl
- Herceg Novi Geburtshaus des hl. Leopold Mandic
- Herceg Novi, Kapelle des hl. Leopold
- Taufkirche des hl. Leopold
- Herceg Novi, Stadt des hl. Leopold Mandic OFMCap
Foto:
- Wallfahrtskirche und Museum, hl Leopold Mandic, Padua
- Grab und Zelle, hl. Leopold Mandic, Padua
- Kirche und Kloster, hl. Leopold Mandic, Padova
- Kapelle und Zelle, hl. Leopold Mandic, Padua
- Herceg Novi, MNE Kapelle des hl. Leopold Mandic
- Herceg Novi, MNE, Geburtshaus des hl. Leopold
- Herceg Novi, MNE, Die Stadt
- Herceg Novi, MNE, Kirche des hl. Hieronymus
- Herceg Novi, MNE, ehemaliges Kapuzinerkloster