Ordo Fratrum Minorum Capuccinorum IT

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updated 11:54 AM UTC, Mar 20, 2024

Zweite internationale Begegnung der Kapuzinerinnen

Vom 30. Mai bis 10. Juni 2016 fand in Mexiko die Zweite internationale Begegnung der Kapuzinerinnen statt. Eingeladen waren im Besonderen die Föderationsmütter und die Ordensassistenten der Klarissen-Kapuzinerinnen.

Ebenfalls teilgenommen haben die Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung; wir haben auch den Gruss und das Gebetsversprechen der Schweizer Kapuzinerinnen erhalten. In der einen oder anderen Weise besteht eine gegenseitige Lebensverbindung mit den Brüdern; die ganze kontemplative Familie der Kapuzinerinnen war vertreten.

Das Thema der Begegnung wurde dem Testament der hl. Klara entnommen: „Erkenne deine Berufung: der Sohn Gottes hat sich zum Weg gemacht“. Das engere Thema, das uns zusammenführte, war: „Die Konstitutionen der Klarissen-Kapuzinerinnen: aktuelle Erfahrungen und kritische Punkte, die besonders zu beachten sind; Planung des Prozesses der Anpassung und Bereicherung des Textes“.

Einige Tage haben wir damit verbracht, unsere Wirklichkeit mit den Augen des Glaubens zu betrachten. Wir hörten die Berichte der Präsidentinnen und der Assistenten. Sie beschäftigten sich mit der Föderation, besonders im Hinblick auf die nachkonziliären Übergänge, die heutigen Erfahrungen mit den Konstitutionen und die kritischen Punkte, die eine Revision des Textes nahelegen.

Dann haben wir einen Prozess der Entscheidung in Gang gebracht. Wir gingen dabei aus von unserer Berufung. Hilfreich waren die zwei Vorträge des Generalministers, die Impulse von Seiten der Internationalen Begegnung von 2006 und andere Anregungen. Wir nahmen uns auch Zeit für einen Besinnungstag: Im Mittelpunkt stand das Gebet und das persönliche Meditieren des Textes der Konstitutionen.

In der dritten Etappe ging es darum, konkrete Schritte in die Zukunft zu wagen. Wichtig war die Planung der Revision der Konstitutionen. Die erste Entscheidung der Präsidentinnen viel einstimmig aus: Es ist jetzt die Zeit gekommen, ans Werk zu gehen! Bei der Frage, ob die Revision sich auf einige konkrete Punkte beschränken oder ob man die ganzen Konstitutionen revidieren solle, waren die Meinungen geteilt. Deshalb entschloss man sich zu einem mittleren Weg: Einige Punkte besonders herauszugreifen; den ganzen Text aber nach sprachlichen Gesichtspunkten zu überarbeiten: Die Sprache der Konstitutionen soll direkter und zugriffiger werden. Zu diesem Zweck wurde eine internationale Kommission von Schwestern eingesetzt.

Im Weiteren kam man bezüglich einiger allgemeiner Kriterien zu einem Konsens, was die Gründung neuer Klöster, die Solidarität unter den Schwestern, die Ressourcen und die Gründung neuer Föderationen angeht.

Es fiel auch der Vorschlag, eine einzige internationale Föderation zu gründen, die alle jetzigen Föderationen, die Vereinigung der Klarissen von der Ewigen Anbetung und die Kapuzinerinnen von der Busse umfasst. So wäre es möglich, alle Gemeinschaften in ein Ganzes zu integrieren.

Wir haben intensive Tage erlebt, an denen Brüder und Schwestern miteinander Wege gesucht haben. Einige interessante Schritte sind uns gelungen; sie werden uns helfen, unser Charisma neu zu beleben. Wir alle sind eingeladen, auf den Spuren des Franziskus und der Klara voranzugehen, als eine Familie zu leben, die Unterschiede unter uns und die verschiedenen Gesichtspunkte als unseren Reichtum anzuerkennen, uns bereit zu halten für ein geschwisterliches Miteinander, ohne zu herrschen oder beherrscht zu werden, wobei jeder den Weg dessen sucht, „der sich für uns zum Weg gemacht hat“.

Br. Leonardo Ariel González
Delegierter des Generalministers für die Kapuzinerinnen

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Letzte Änderung am Donnerstag, 30 Juni 2016 13:48