Ordo Fratrum Minorum Capuccinorum IT

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updated 11:54 AM UTC, Mar 20, 2024

Zwei neue Kapuziner-Kardinäle

Wir haben dreizehn neue Kardinäle für die Kirche, neun davon sind unter achtzig Jahre alt und haben somit das Recht, am künftigen Konklave teilzunehmen. Dazu kommen vier über 80-Jährige. Diese Ankündigung machte Papst Franziskus, wie immer überraschend, zum Schluss des Angelus am Sonntag, den 25. Oktober, indem er den Gläubigen auf dem Petersplatz und allen, die mit ihm über die Medien in der ganzen Welt verbunden waren, die Ernennung neuer Purpurträger mitteilte.
 
Zwei der neuen Kardinäle gehören der Römischen Kurie an: es sind der Sekretär der Bischofssynode, Mario Grech (63) aus Malta, der Italiener Marcello Semeraro (73), Bischof von Albano und erst Mitte Oktober zum neuen Präfekten der Kongregation für die Heiligsprechungen ernannt. Zu ihnen kommen sechs Oberhirten in der Weltkirche: Mit Antoine Kambanda (61), Erzbischof von Kigali, hat Ruanda nun wieder einen Kardinal; der Erzbischof von Washington in den USA, Wilton Gregory (72); der Erzbischof von Capiz auf den Philippinen, Jose Fuerte Advincula (68), kämpfte für die Rechte der Indigenas; der Erzbischof von Santiago del Chile, der Kapuziner Celestino Aós Braco (75), setzte einen Neuanfang, während Cornelius Sim (69) als erster Bischof von Brunei in einer mehrheitlich muslimischen Gesellschaft tätig ist; der Erzbischof von Siena in Italien, Augusto Paolo Lojudice (56), trat für Randgruppen ein. Mit ihnen ernannte der Papst auch den derzeitigen Kustos vom Sacro Convento in Assisi, den Franziskaner-Minoriten Pater Mauro Gambetti (55), was sicher eine ganz persönliche Wahl des Papstes war, der gerne in Assisi weilt.
 
Zu den neun Trägern des purpurnen Biretts mit weniger als 80 Jahren hat Papst Franziskus noch vier neue hinzugefügt, die über 80 Jahre alt sind: Felipe Arizmendi Esquivel, emeritierter Erzbischof von San Cristóbal de Las Casas in Mexiko; den Apostolischen Nuntius Silvano Tomasi, der als dauernder Beobachter bei den Vereinten Nationen in Genf viel für Migranten tat und noch beim Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen mitarbeitet; Pater Raniero Cantalamessa, Kapuziner, der als päpstlicher Hausprediger der Kurie ins Gewissen redet, und der langjährige römische Caritas-Direktor Don Enrico Feroci.
 
Die Kardinäle tragen das purpurrote Birett. Damit bekunden sie, dass sie bereit sind zum Opfer “usque ad sanguinis effusionem”, bis zum Blutvergießen im Dienst des Nachfolgers Petri. Auch wenn sie in den entferntesten Regionen der Welt residieren, werden sie doch Titelträger einer Pfarrei der Ewigen Stadt, weil sie inkardiniert sind in die Kirche, deren Bischof der Papst ist.

S.E. Mons. Celestino Aós Braco, OFMCap – Erzbischof von Santiago de Chile

Celestino Aos Geboren am 6. April 1945 in Artaiz, Erzdiözese von Pamplona (Spanien), studierte er Philosophie in Zaragoza und Theologie in Pamplona. Das Lizentiat in Psychologie machte er an der Universität von Barcellona (Spanien).

Nach dem Eintritt bei den Kapuzinern legte er am 15. August 1964 in Sangüesa die zeitliche und am 16. September 1967 in Pamplona die ewige Profess ab. Zum Priester geweiht wurde er in Pamplona am 30. März 1968.

Als Priester hat er dann folgende Ämter ausgeübt: in Spanien war er Professor in Lecaroz – Navarra, Vikar in Tudela, Professor in Pamplona und Vikar in Zaragoza. 1983 nach Chile ausgesandt, war er Vikar in der Pfarrei von Longavi, Oberer der Gemeinschaft von Los Ángeles, Pfarrer von “San Miguel” in Viña del Mar, Oberer der Gemeinschaft von Recreo, Bischofsvikar für die Ordensleute der Diözese Valparaiso und seit 2008 Vikar der Pfarrei “Hl. Franz von Assisi” in Los Ángeles, Diözese Santa María de Los Ángeles.

Br. Aós Braco war darüber hinaus Provinzökonom der Kapuziner in Chile, Promotor für Gerechtigkeit im Kirchengericht von Valparaiso, Richter im Tribunal der Erzdiözese von Concepción und Schatzmeister der Vereinigung der Kirchenrechtler in Chile.

Am 25. Juli 2014 zum Bischof von Copiapó ernannt, erhielt er die Bischofsweihe am 18. Oktober. Am 23. März 2019 wurde er zum Apostolischen Administrator “sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis” der Erzdiözese von Santiago de Chile ernannt.

Am 27. Dezember 2019 erhob ihn der Heilige Vater Franziskus zum Erzbischof von Santiago de Chile und nun zum Kardinal.

R.P. Raniero Cantalamessa, OFMCap – Prediger des Päpstlichen Hauses

Raniero Cantalamessa P. Raniero stammt aus den Marken in Italien, wo er am 22. Juli 1934 in Colli del Tronto geboren wurde. 1958 zum Priester geweiht, hat er sich in Fribourg in der Schweiz den Doktorgrad in Theologie erworben, dann jenen in klassischen Sprachen an der Katholischen Universität in Mailand. Schon als ordentlicher Professor für Geschichte der christlichen Ursprünge und Direktor der Abteilung für Religionswissenschaft der Herz-Jesu-Universität in Mailand, war er von 1975 bis 1981 Mitglied der Internationalen Theologen-Kommission, für zwölf Jahre Mitglied der katholischen Delegation für den Dialog mit den Pfingstkirchen. Im Jahr 1979 hat er das Lehramt an der Universität verlassen, um alle Zeit und Kraft der Verkündigung des Wortes Gottes zu widmen. Von Johannes Paul II. wurde er 1980 zum Prediger des Päpstlichen Hauses ernannt und in diesem Amt bestätigt von Benedikt XVI. im Jahr 2005 und am 18. Juli 2013 von dessen Nachfolger Papst Franziskus. In dieser Rolle richtet er jede Woche in der Advents- und Fastenzeit eine Predigt oder Meditation an den Papst, die Kardinäle, Bischöfe, Prälaten und die Generaloberen der Orden. Während des Jahres wird er in viele Länder der Welt gerufen, oft auch von Geschwistern anderer christlichen Denominationen, um ihnen zu predigen oder Exerzitien zu halten. Durch sein Wirken erhielt er die Ehrendoktorwürde in Jurisprudenz an der Universität Notre Dame von South Bend (Indiana) in den USA, in Kommunikationswissenschaft an der Universität von Macerata in den Marken und in Theologie an der Franziskaner-Universität von Steubenville (Ohio) wiederum in den USA.

Über die wissenschaftlichen Studien hinaus, die er als Professor der christlichen Ursprünge über die Christologie der Väter, über Ostern in der frühen Kirche und andere Themen verfasst hat, hat er zahlreiche weitere spirituelle Bücher veröffentlicht, vor allem solche, die aus seinen Predigten vor den Mitgliedern der Kurie hervorgegangen sind und in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden.

Video: Papst Franziskus kündigt 13 neue Kardinäle für die Kirche an

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Letzte Änderung am Dienstag, 03 November 2020 22:10