Ordo Fratrum Minorum Capuccinorum IT

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updated 9:58 AM UTC, Apr 24, 2024

Seligsprechung von Pater Franz Solan Casey, dem „Pförtner Gottes“

Detroit (USA). Am Samstag, 18. November 2017, wurde in Detroit die Seligsprechung von P. Franz Solan Casey vorgenommen. Er war Kapuziner der Provinz Calvary, wurde im Jahr 1870 geboren und verstarb im Jahr 1957. Als erster Kapuziner Amerikas wird er seliggesprochen. Sein Lebenslauf war ausserordentlich und spielte sich ab zwischen der Gegend der Grossen Seen, New York und Detroit: er war ein einfacher Priester, er hatte keine Beauftragung für Beichthören und Predigen; er war Pförtner und besorgte den Seraphischen Messbund. Während der grossen Wirtschaftskrise (1929-1930) wurde er zum Apostel der Nächstenliebe und organisierte die Speisung der Armen. Er war auch ein Mensch des Gebets und machte aus seinem Leben einen Lobeshymnus, um Gott zu danken.

Die Seligsprechung von P. Solan fand im grossen Ford Field Stadion von Detroit statt. Man zählte 70 Tausend Teilnehmer und Teilnehmerinnen; sie kamen aus den Vereinigten Staaten und auch aus anderen amerikanischen Ländern. Während einer grossen Konzelebration - einige hundert Priester, fünfundzwanzig Bischöfe, drei Kardinälen, unter ihnen der amerikanische Kapuziner O`Malley, Erzbischof von Boston, Kardinal Phobien und Kardinal A. Maida, emeritierter Bischof von Detroit; Kardinal Angelo Amato, Präfekt der Kongregation für Heiligsprechungen, hat die Heiligsprechung vorgenommen. In seiner Homilie sagte er: „Der selige Franz Solan Casey ist hier, in den Vereinigten Staaten, ein Seliger geworden. Jeden Tag stieg er die Stufen empor,  die zur Begegnung mit Gott führten. Zu Stufen wurden ihm die Liebe zu den Armen, die seine Brüder waren. Die anderen, besonders die Armen, betrachtete er nicht als Last und Hindernis auf seinem Weg zur Vollkommenheit, sondern sie führten ihn zum Licht des göttlichen Glanzes“.

Als sechstes von 16 Kindern einer irischen Familie war er als grosser

Sportler und Geigenspieler bekannt. Er verliess recht bald die Schule und übte in der Folge eine Reihe von Berufen aus: vom Bäckergesellen über den Gefängniswärter zum Schreiner. Dann, seine Berufung: Er wollte Diözesanpriester werden, aber seine ungenügenden kulturellen Voraussetzungen hinderten ihn daran. Man riet ihm, sich an eine Kongregation zu wenden. Er hatte andere als die üblichen Talente; das haben seine Oberen sogleich begriffen. „Für die Leute wird er ein zweiter Pfarrer von Ars sein!“ sagte man am Tag seiner Priesterweihe zum einfachen Priester. Als solcher durfte er in der Öffentlichkeit weder predigen noch beichthören.

Als Kapuziner nahm er sich als Vorbild den Bruder Franz Solan, einen spanischen Missionar, der im 16. Jahrhundert in Südamerika gewirkt hatte und  von Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen wurde. Für zwanzig Jahre war er Pförtner im Kloster Hl. Bonaventura in Detroit; hier lebte er als glaubender und zuhörender Mensch. Untertags kamen viele, um ihn um seinen Rat zu fragen oder auch wegen seines guten Rufs, den seine Gebete ausstrahlten; er nannte sie Gnadengeschenke, so dass er vom Tisch wegzueilen pflegte, wenn es an der Pforte schellte. Er pflegte zu sagen: die Nahrung ist nicht so wichtig, wie es die Hilfe an andere ist! Die Nacht verbrachte er meist in der Anbetung des Heiligsten Sakraments. In diesem Zusammenhang wies Kardinal Amato auf eine besondere Tat der Liebe des neuen Seligen hin: „Während der grossen Wirtschaftskrise im Jahr 1929 wollte Br. Solan den vielen, die Hunger litten,   Abhilfe verschaffen. Mit Hilfe von Wohltätern schuf er eine Küche, in der für die Armen unentgeltlich Suppe ausgeteilt wurde. Um seine Küche der Liebe am Leben zu erhalten, ging er auf Betteltouren und überzeugte Bauern und Unternehmer, ihm für diesen Zweck Nahrungsmittel zu schenken“.

Später verschlimmerte sich sein Gesundheitszustand immer mehr und im Jahr 1957 brachte ihm eine schwere Hautinfektion den Tod. Den Ärzten war es nicht gelungen, die Krankheit zu besiegen. Begleitet von seiner Schwester starb er mit einem Lächeln im Gesicht und mit folgender Inschrift auf seiner Zimmertüre im Spital; er konnte sie allerdings nicht mehr aussprechen: „Ich übergebe meine Seele Jesus Christus“. Es ist eine Botschaft, aus der sein ganzes inneres Leben spricht. Sie hat auch dem heutigen Menschen viel zu sagen. Mit den folgenden Worten schloss der Kardinal seine Ansprache: „Wenn Papst Franziskus den amerikanischen Kapuziner zur Ehre der Altäre erhebt, dann gibt er ihn als treuen Jünger Jesu und als guten Hirten der ganzen Kirche. Die Kirche und die Gesellschaft von heute brauchen das Beispiel und die Taten des Pater Solanus“.

Wir wollen diesen Bericht nicht abschliessen, ohne zu erwähnen, dass der Generalminister Mauro Jöhri an der Feier teilgenommen hat. Er dankte Kardinal Angelo Amato für den feierlichen Ritus der Seligsprechung von P. Solanus. Er unterliess es auch nicht, dem Generalpostulator des Ordens, Br. Carlo Calloni, zu danken. Er hat sich mit allen Kräften dafür eingesetzt, dass der Seligsprechungsprozess zu einem guten Abschluss kam. Dann möchten wir von den übrigen Teilnehmern auch die folgenden besonders benennen: Frau Paula Medina Zarate, im Vertrauen auf Br. Solanus wunderbarerweise geheilt, und die 300 Mitglieder der Familie Casey; sie leben auf der ganzen Welt zerstreut.

Mit dem neuen Seligen schliesst auch ein Jahr, das unserem Orden besonderen Segen gebracht hat: am 7. Oktober 2017 wurde in Mailand der Kapuziner Arsenio von Trigolo (1848-1909) seliggesprochen und am 15. Oktober 2017 der selige Angelo d`Acri (1669-1739) heilig gesprochen.

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Letzte Änderung am Mittwoch, 06 Dezember 2017 00:49